Esfahan ist vermutlich die schönste Stadt
im persischen Grossraum aber auch mit Sicherheit der faszinierendste Ort im Iran. Aber
beginnen wir doch von vorne! Nach Teheran
erreichen wir Qom, die Hochburg der schiitischen Gelehrsamkeit. Die
ultra-konservative, äusserst religiöse Stadt liegt am Rande der Kavir Wüste. Der Chador ist Pflicht! Maria montiert sorgfältig den Schleier und den Chador. Im Weiteren muss ihr Po zweimal
abgedeckt sein. Mit viel Glück dürfen wir beide in das allerheilige Grabmal der
Fatemeh Ma’soumeh!
Vorgängig
klappern wir Tor um Tor ab und werden schnöde abgewiesen. Beim Toreingang Nr. 1
treffen wir unverhofft auf Mitleid. Ein älterer Offizier beginnt eine
Telefonaktion mit seiner Obrigkeit. Wir warten geduldig und es lohnt sich! Nach
geraumer Zeit nickt uns der Offizier zu. Kurze Zeit später teilt uns die hohe
Geistlichkeit einen Studenten der Islamwissenschaften als Begleitperson zu. Wir
dürfen den heiligen Ort betreten. Kaum eingetreten, und trotz sorgfältiger
Verhüllung, wird Maria wegen einer winzigen Haarsträhne, die am Stirnansatz
schüchtern herausschaut, von einer älteren Iranerin zurechtgewiesen. Ali,
unsere Begleitperson, regelt dies sofort. Er ist ein knapp 30-jähriger Mann der
kurz vor seiner Masterprüfung steht. Er ist unglaublich freundlich, er spricht
exzellent Englisch und er ist sehr kultiviert und belesen. Einerseits wirkt er eher
wie ein hochrangiger Diplomat aber andererseits lässt er uns auch keine Sekunde
aus den Augen…. Offensichtlich ist es nicht selbstverständlich sich als Nichtmuslime an diesem allerheiligen Ort aufhalten zu dürfen. Seine Dienstleistung ist für uns kostenlos, nicht einmal ein
Trinkgeld wollte Ali annehmen. Er wolle rein im Herzen bleiben!
Wir
übernachten in Qom auf dem Parkplatz
des Hotel Olympic mitten in der Stadt. Zwischendurch suchen wir aber unsere
Nachtlager wieder in den iranischen Bergen auf 2‘200 Meter Höhe. Ruhig und fast
ganz alleine….
Zurück
zu Esfahan! Wir campen an der
Lebensader der Stadt, am Fluss Zayandeh
Rud auf einem 24 h Parking. Das Flussbett ist da, aber der Fluss ist
aktuell am Wasser holen.
Unsere
Erkundigungen konzentrieren sich um den wunderschönen Platz Meydan-e Imam. Die Stadt erscheint sehr
grün, mit vielen, gut gepflegten Parks. Die ausgedehnten Gartenanlagen
überraschen uns immer wieder aufs Neue. Über das gesamte Stadtgebiet sind
zahlreiche Paläste, Moscheen und Minarette verstreut. Die historischen Brücken
sind beliebte Ausflugsziele der Esfahanis,
dort wird flaniert, gepicknickt, getratscht, gelesen und auch Katzen gefüttert.
Alle
Iranis sind ausgesprochen nett, aber sobald sie Autofahren werden alle zu
verrückten Chaoten. Auf den Fussgängerstreifen werden wir weg gehupt oder weg gelichthupt.
Dies geht natürlich nur, wenn die Scheinwerfer noch nicht eingedrückt sind.
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Esfahan und seine wunderschönen Brücken |
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Qom und seine Studenten |
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Fatemeh Ma’soumeh in Qom |
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grosse Moschee in Qom |
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...in den Bergen vor Esfahan, wir dachten wir wären mausallein... |
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...es sah bei seiner Zufahrt nicht ganz so "easy going" aus... ...entpuppte sich aber als sehr netter Besuch, er hatte uns in der Ferne ausgemacht und hat uns über Stock und Stein besucht... |
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Moschee Masdjed-e Imam in Esfahan |
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Moschee Lotfollah in Esfahan |
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Palast Ali Qapu |
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Palast Chehel Sotun (Palast der 40 Säulen) |
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Freitagsmoschee in Esfahan |
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Suche nach der Freitagsmoschee |
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...manchmal nicht so tolle Appartamente... |
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Bazar in Esfahan, Freitagnachmittag, alles geschlossen |
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wirklich tolle Brücken in Esfahan! (der Fluss ist am Wasserholen) |
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