Die
Reise über die winterliche und kaltwerdende Achse Dogubayazit nach Ankara
gelingt gut. Das Gebiet um Erzurum präsentiert sich wie aus dem Bilderbuch der Bibelgeschichte. Die Temperaturen sind so plus minus um den Gefrierpunkt. Wir haben Glück! Für uns ist dies
bereits wieder angenehm im Vergleich zum eiskalten Nordiran. Wir erreichen über
einen kleinen Pass schlussendlich Istanbul. Auf einem Pass vor Ankara sorgte kräftiger Schneefall für
ein kleines Verkehrschaos. Reisebusse, Lastwagen und Personenautos sitzen im
Schneetreiben fest und versperren zum Teil die Strasse. Tapfer kämpft sich
unser Camionette im Schneeetreiben um die festsitzenden Fahrzeuge auf die Passhöhe. Von dort geht
es nur im Schritttempo hinunter. Es ist arschglatt…
Wir
wollen noch unbedingt in Thrakien die kleine Stadtperle Edirne besuchen. Sie
liegt auf europäischen Boden aber zeigt sich im orientalischen Gewand.
Osmanische Holzhäuser, Karawansereien und Moscheen gehören zum Stadtbild. Die
einstige Hauptstadt des Osmanischen Reiches ist eine angenehme und äusserst
gepflegte Erscheinung. Auch lockt mit der Selimiye Moschee eines der
prächtigsten Bauwerke der Türkei. Diese Moschee gilt als Meisterwerk von
Baumeister Sinan während die Süleymaniye Moschee in Instanbul sein
Gesellenstück ist. Die Fussgängerzone von Edirne ist hübsch, aufgeräumt und
sehr angenehm. Das übliche, türkische Grossstadtchaos existiert hier nicht im
Ansatz. Neben der Selimiye Moschee ist das Campen auf dem grossen Parkplatz
erlaubt! Exklusiver kann man nicht campen!
Wir
verlassen die angenehme Türkei und klopfen bei den Bulgaren an. Kommentarlos
weisen sie uns ein und wir werden sofort zu der Desinfektionsstation geführt.
Das Camionette muss scheinbar von den türkischen Bakterien und Viren befreit werden. Zwei jämmerliche Spritzdüsen tröpfeln irgendeine Flüssigkeit in die Luft. Aha - ausgerechnet hier in Bulgarien beginnt also die saubere EU! Für
die Lachnummer "Desinfektion" bezahlen wir 3 Euro und erhalten auch eine entsprechende
Quittung. Das Camionette ist nun klinisch rein und blitzsauber! Hoffen wir doch einfach, dass sich dieses Land in naher Zukunft auch von der organisierten Kriminalität und dem Mädchenhandel säubern kann.
Wir
durchqueren Bulgarien noch am selben Tag und erreichen Serbien. Auf einer sehr
gepflegten Autobahnraststätte (ohne Tankstelle!) speisen wir in einem hübschen
Restaurant. Wir verwenden hier das Wort speisen; es war sehr gepflegt, das
Essen war vorzüglich und der Wein hat uns sehr geschmeckt. Der Kellner hat im
Vorfeld sein Bedauern ausgesprochen und sich entschuldigt keine guten,
europäischen Weine anbieten zu können. Wir haben serbischen Wein getrunken und
er war ausgezeichnet! Die Fahrt geht weiter über Kroatien und Slowenien. In
Österreich treffen wir wie gewohnt auf die Unternehmung ASFINAG welche uns ihren
Wegzoll in Form einer Vignette verkauft und später bei jedem Tunnel über 2
Meter zusätzliche Gebühren einkassiert. Ja, die Österreicher besinnen sich seit
dem Niedergang ihrer Donau Monarchie auf die Eintreibung von mittelalterlichen Wegzöllen.
Der Diesel ist auf diesen "asfinag-betreuten" Autobahnen auch gute 30
Eurocent höher als bei einer gemeinen Stadttankstelle.
Bereits
in Kroatien ereilt uns die angenehme Einladung von unseren Fahrgefährten und
Freunden Agathe und Michael aus Augsburg. Die Fahrt über Augsburg, Deutschland
erscheint uns weniger gefährlich als die Durchfahrt durch Italien. Wir nehmen
an und werden herzlichst in der Fuggerstadt aufgenommen. Das Essen war
vorzüglich und Michaels Wein ist ja weit über den Äquator hinaus bekannt. Danke. Eine
Augsburger Land Rover Gruppe hat uns zudem zu einem Gartenfest eingeladen. Der
norwegische Kräuter-Lachs war unbeschreiblich gut! Besten Dank an die Gastgeber Martina und Gerhard sowie an Werner, Markus, Susanne, Petra, Wolfgang, Hannes, an den G-Fahrer und an
die anderen liebenswerten Land Rover Freunde. Es hat uns sehr gefallen.
Wir
sind sicher Zuhause angekommen und verbringen die Feiertage mit unseren Kindern und Enkelkindern.
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Selimiye Moschee in Edirne, Türkei |
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Übernachtung in der türkischen Savanne |
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150 Kilometer vor Ankara: Stimmung kurz vor dem heftigen Schneesturm |
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Wo ist die Strasse? Stehende LKW als Wegzeichen auf dem Pass. |
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Da hat doch Maria wieder einmal ein tolles Foto geschossen! |
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Ostanatolien |
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Ostanatolien |
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Autostrasse zwischen Erzurum und Erzican
(meistens top - wenige Male flop) |
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Istanbul: Bosperus Brücke am frühen Morgen |
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Süleymaniye Moschee in Istanbul |
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Selimiye Moschee in Edirne (gleicher Baumeister wie Süleymaniye Moschee in Istanbul) |
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Edirne |
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prächtiger Sakralbau |
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Vorhof der Selimiye Moschee in Edirne |
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Stellplatz Selimiye Mosche, Edirne |
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Fussgängerzone in Edirne |
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beleuchtete Minarete der Selimiye Moschee, Edirne |