...ruessbrugg retour ond es bizzli meh...damol oschtwärts...

Sonntag, 1. Januar 2017

Türkei und die Rückreise in die Schweiz


Die Reise über die winterliche und kaltwerdende Achse Dogubayazit nach Ankara gelingt gut. Das Gebiet um Erzurum präsentiert sich wie aus dem Bilderbuch der Bibelgeschichte. Die Temperaturen sind so plus minus um den Gefrierpunkt. Wir haben Glück! Für uns ist dies bereits wieder angenehm im Vergleich zum eiskalten Nordiran. Wir erreichen über einen kleinen Pass schlussendlich Istanbul. Auf einem Pass vor Ankara sorgte kräftiger Schneefall für ein kleines Verkehrschaos. Reisebusse, Lastwagen und Personenautos sitzen im Schneetreiben fest und versperren zum Teil die Strasse. Tapfer kämpft sich unser Camionette im Schneeetreiben um die festsitzenden Fahrzeuge auf die Passhöhe. Von dort geht es nur im Schritttempo hinunter. Es ist arschglatt…


Wir wollen noch unbedingt in Thrakien die kleine Stadtperle Edirne besuchen. Sie liegt auf europäischen Boden aber zeigt sich im orientalischen Gewand. Osmanische Holzhäuser, Karawansereien und Moscheen gehören zum Stadtbild. Die einstige Hauptstadt des Osmanischen Reiches ist eine angenehme und äusserst gepflegte Erscheinung. Auch lockt mit der Selimiye Moschee eines der prächtigsten Bauwerke der Türkei. Diese Moschee gilt als Meisterwerk von Baumeister Sinan während die Süleymaniye Moschee in Instanbul sein Gesellenstück ist. Die Fussgängerzone von Edirne ist hübsch, aufgeräumt und sehr angenehm. Das übliche, türkische Grossstadtchaos existiert hier nicht im Ansatz. Neben der Selimiye Moschee ist das Campen auf dem grossen Parkplatz erlaubt! Exklusiver kann man nicht campen!

Wir verlassen die angenehme Türkei und klopfen bei den Bulgaren an. Kommentarlos weisen sie uns ein und wir werden sofort zu der Desinfektionsstation geführt. Das Camionette muss scheinbar von den türkischen Bakterien und Viren befreit werden. Zwei jämmerliche Spritzdüsen tröpfeln irgendeine Flüssigkeit in die Luft. Aha - ausgerechnet hier in Bulgarien beginnt also die saubere EU! Für die Lachnummer "Desinfektion" bezahlen wir 3 Euro und erhalten auch eine entsprechende Quittung. Das Camionette ist nun klinisch rein und blitzsauber! Hoffen wir doch einfach, dass sich dieses Land in naher Zukunft auch von der organisierten Kriminalität und dem Mädchenhandel säubern kann.

Wir durchqueren Bulgarien noch am selben Tag und erreichen Serbien. Auf einer sehr gepflegten Autobahnraststätte (ohne Tankstelle!) speisen wir in einem hübschen Restaurant. Wir verwenden hier das Wort speisen; es war sehr gepflegt, das Essen war vorzüglich und der Wein hat uns sehr geschmeckt. Der Kellner hat im Vorfeld sein Bedauern ausgesprochen und sich entschuldigt keine guten, europäischen Weine anbieten zu können. Wir haben serbischen Wein getrunken und er war ausgezeichnet! Die Fahrt geht weiter über Kroatien und Slowenien. In Österreich treffen wir wie gewohnt auf die Unternehmung ASFINAG welche uns ihren Wegzoll in Form einer Vignette verkauft und später bei jedem Tunnel über 2 Meter zusätzliche Gebühren einkassiert. Ja, die Österreicher besinnen sich seit dem Niedergang ihrer Donau Monarchie auf die Eintreibung von mittelalterlichen Wegzöllen. Der Diesel ist auf diesen "asfinag-betreuten" Autobahnen auch gute 30 Eurocent höher als bei einer gemeinen Stadttankstelle.

Bereits in Kroatien ereilt uns die angenehme Einladung von unseren Fahrgefährten und Freunden Agathe und Michael aus Augsburg. Die Fahrt über Augsburg, Deutschland erscheint uns weniger gefährlich als die Durchfahrt durch Italien. Wir nehmen an und werden herzlichst in der Fuggerstadt aufgenommen. Das Essen war vorzüglich und Michaels Wein ist ja weit über den Äquator hinaus bekannt. Danke. Eine Augsburger Land Rover Gruppe hat uns zudem zu einem Gartenfest eingeladen. Der norwegische Kräuter-Lachs war unbeschreiblich gut! Besten Dank an die Gastgeber Martina und Gerhard sowie an Werner, Markus, Susanne, Petra, Wolfgang, Hannes, an den G-Fahrer und an die anderen liebenswerten Land Rover Freunde. Es hat uns sehr gefallen.

Wir sind sicher Zuhause angekommen und verbringen die Feiertage mit unseren Kindern und Enkelkindern.

Selimiye Moschee in Edirne, Türkei

Übernachtung in der türkischen Savanne


150 Kilometer vor Ankara: Stimmung kurz vor dem heftigen Schneesturm



Wo ist die Strasse? Stehende LKW als Wegzeichen auf dem Pass.

Da hat doch Maria wieder einmal ein tolles Foto geschossen!


Ostanatolien

Ostanatolien

Autostrasse zwischen Erzurum und Erzican
(meistens top - wenige Male flop)


Istanbul: Bosperus Brücke am frühen Morgen

Süleymaniye Moschee in Istanbul


Selimiye Moschee in Edirne (gleicher Baumeister wie Süleymaniye Moschee in Istanbul)

Edirne


prächtiger Sakralbau




Vorhof der Selimiye Moschee in Edirne


Stellplatz Selimiye Mosche, Edirne

Fussgängerzone in Edirne

beleuchtete Minarete der Selimiye Moschee, Edirne