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Samstag, 8. Oktober 2016

Türkei - Nordägäis

Zurück von Gökceada durchqueren wir die südliche Landzunge der Halbinsel Gallipoli. Auf der ganzen Halbinsel begegnen wir Mahnmalen die an die vernichtende Niederlage der Alliierten im Jahre 1915 erinnern. Mustafa Kemal (Atatürk), der Vater aller Türken, hatte den Engländern, Australiern und Co. auf ureigenen Boden nachhaltig das Fürchten gelehrt! Scheinbar eine ¼ Million von ihnen hat der spätere Staatsgründer der Türkei in die ewigen Jagdgründe befördert. Was sucht denn hier auch ein australischer Soldat runde 20‘000 Kilometer von seiner Heimat entfernt?

Ansonsten bleiben uns die weiten Weizen-, Maisfelder sowie tausende von silbergrau-glänzenden Olivenbäume in Erinnerung. Der Blick auf das tiefblaue Meer weckt angenehme Ferienerinnerungen.

Wir verlassen den europäischen Teil der Türkei vom Kleinstädtchen Kilitbahir aus. Eine niedliche Fähre bringt uns nach Canakkale in den asiatischen Teil des Landes. Innerhalb von 2 Wochen waren wir 5 Mal auf einer Fähre. Wir betreten zugleich den Boden der Nordägäis. Im Hinterland sehen wir Olivenhaine und Pinienwälder. In den Ebenen erstrecken sich landwirtschaftlich intensiv genutzte Felder. Alles hat seine Ordnung.

Toscana Charme im orientalischen Gewand!

Die Nordägäis ist ein uraltes Siedlungsgebiet. Davon zeugen die Ausgrabungen der antiken Metropolen Troya, Assos, Pergamon und Ephesus. Ephesus ist mit Abstand die eindrücklichste. Hellenistische, byzantinische, römische und osmanische Stätte überraschen uns auf charmante Art. Wenn man Jerash und Petra in Jordanien besucht hat ist man verwöhnt. Assos und Pergamon sind auch sehr schön. Um Troya ist bei uns in Europa viel überdehntes, archäologisches Geschwätz und in der Praxis vor Ort wenig handfestes zu sehen.

Das Gebiet ist äusserst buchtenreich, die Fahrten auf den engen Küstensträsschen strapaziös. Rauf-runter-links-rechts-bremsen-ausweichen-rauf-runter… Manchmal suchen wir Erholung auf der zweispurigen, verkehrsarmen Autostrasse.

Im Ferienort Oeren rekognoszieren wir unseren Stellplatz nicht ganz „optimal“. Er schien zunächst perfekt, vielleicht zu perfekt. Wann stehen wir schon auf englischem, tiefgrünem Rasen direkt vor dem weiten Sandstrand? Gegen morgen fahren links und rechts vollautomatisch-gesteuerte, hocheffiziente Rasensprenger aus dem Boden – wie aus dem Nichts. Einer sogar unter dem Camionette! Maria ist gefangen und Robert schaut untätig aus der Ferne diesem nassen Spektakel zu. Wie kommt man wieder trocken in den Wagen? Aussichtslos.

Türken sind überaus kinderliebend. Ob Kinder in einem Restaurant weinen oder schreien, stört niemanden. Überall gibt es kleine und grosse Kinderspielplätze, richtige Spiel-Paradise. Sogar im Restaurants oder vor einer Bäckerei. In Oeren werden zudem auch wilde Hunde und Katzen ausserordentlich geliebt. Alle werden von der Gemeinde tierärztlich versorgt und gefüttert. In den Parks und neben dem Trottoir stehen automatische Wasserversorgungsstellen für sie bereit. Man glaubt es kaum!

am äussersten südwestlichen Punkt der Insel Gökceada

Eceabat

Eceabat - unten weinende Mutter der Soldaten

Kilitbahir Festung

antike Metropole Assos - Theater

Sicht zu der griechischen Insel Lesbos von den Ruinen von Assos

Assos...sie hat alle Säulen umgeworfen...

Einkauf in Bergama

alter Stadtplatz von Bergama

Pergamon Akropoli


Pergamon Theater mit Sicht auf die Stadt Bergama
Moschee in Bergama neben unseren Hotel Berksoy

Ephesus - grosses Theater - 24'000 Sitzplätze!

...hier kommen die Löwen raus...dann geht es zur Sache...

Löwenstrassen unter dem Theater

Bibliothek von Ephesus


Ephesus - Tor der Medusa

Das war die Nordägäis!

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