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Mittwoch, 28. Dezember 2016

Camionette und die iranische Dieselvergiftung


Der Iran kennt keinen Sommer- oder Winterdiesel. Es ist immer die gleiche schlechte Qualität. Zudem ist der Wasseranteil im Winter klimabedingt höher. Im Weiteren wird es bei starken Minustemperaturen für moderne common rail Dieselmotoren sehr eng. Das Camionette hat seit dem Temperaturrückgang grosse Not. Wir messen in Teheran minus 15 Grad und die Bise ist unglaublich bissig. In der letzten Woche im Iran frieren uns buchstäblich die Dieselzuleitungen zum Motor ein. Jeden Morgen kochen wir Wasser und versuchen die Kraftstofffilteranlage mit heissen Tüchern aufzutauen. Wir sind nicht die einzigen!

Im Iran fahren praktisch alle Privatleute ausschliesslich Benzin-Fahrzeuge, nur die LKW’s werden mit Diesel betrieben. Wir sehen Lastwagen welche mittels Gasbrennern oder auch einfachen Feuern unter dem Wagen aufgetaut werden.

Irgendwann hat sich bei unserem Camionette wegen dem Einfrieren des Diesels ein Haarriss im Gehäuse der Filterpatronen-Aufnahme gebildet. Dieser Haarriss bleibt für uns und die Mechaniker unentdeckt. Aber ab diesem Zeitpunkt saugt die Dieselpumpe zwischendurch auch noch Luft an. Die Misere beginnt. Das Fazit ist, dass wir 3 Mal abgeschleppt werden müssen, wovon 2 Mal in Teheran. 25 mühsame Kilometer in der inneren City von Teheran.  Einmal mit Kette und einmal mit einer schlecht montierten Lastwagen-Zugstange.

Erst der 7. Mechaniker entdeckt den Haarriss. Aber im Iran gibt es weder eine Land Rover Garage noch Ersatzteile für Land Rover Fahrzeuge. Die Diesel-Kraftstoffanlage vom Camionette wird buchstäblich herausgeschnitten. Ab jetzt fahren wir ohne Kraftstofffilteranlage, das heisst, unser Motor wird über 2 By-Pässe mit Diesel versorgt. Dafür haben wir nun keine Luft mehr im Dieselkreislauf. Der Diesel ist und bleibt aber schlecht.

Wir fahren 400 Kilometer ohne grössere Probleme bis nach Dogubayazit in der Türkei. Hier wird es wieder besser, da wir wieder guten Winterdiesel tanken können. Nach weiteren 1‘200 Kilometer finden wir in Ankara über mehrere Umwege eine Bus- und Car Werkstatt, welche die notwendigen Teile besorgen kann und eine neue Kraftstofffilteranlage einbauen kann. Zusätzlich lassen wir auch einen grossen Service durchführen. Dem Camionette geht es wieder gut und uns auch!

Car-Werkstätte für Landrover Fahrzeuge in Ankara:

Cagdas Oto
Otokar Yetkili Service
Alinteri Bulvari 29. Sokak, No. 70 Ostim - Ankara - Türkei
cagdas.otokar06@gmail.com
Tel. 0 312 354 09 34 

N 39° 58’ 12.8’’      ---      EO 32° 44’ 26.8’’

Kontaktperson: Umut Urganci

Diese Werkstatt ist für den Service der Nutzfahrzeuge von Otokar in Sakarya, Türkei verantwortlich. Die Unternehmung Otokar hat früher Land Rover Defender für die türkische Armee, Polizei und Privatleute in Lizenz hergestellt. Deshalb war das Know-how noch vorhanden. Heute stellt die Unternehmung "nur" noch Omnibusse her. Umut, der Werkstattleiter, hat dafür gesorgt, dass Murat, sein bester Mechaniker, die Instandsetzung durchgeführt hat.

Website: Otokar


1. Abschleppen von Camionette im Iran


2. Abschleppen von Camionette im Iran

Busgarage in Ankara

gepanzertes Polizeifahrzeug
(umgebauter Bruder vom Camionette!)


Campen mal in anderer Umgebung


10 Busse können hier gleichzeitig repariert werden



Umut und seine Leute haben Camionette operiert!
(sein Grossvater hat den Spitznamen "English-Kemal" da er ein Landrover Freak ist)

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